Fliegt ein Pilot mit dem GPS ist es möglich, vom Start bis zur Landung alles von den Geräten im Cockpit vorgegeben zu bekommen. Die Voraussetzung dafür ist, dass alles richtig eingestellt und die korrekten Daten eingegeben wurden.
Keine Landefreigabe - was nun?
Sobald der Pilot die vorgegebene Strecke abgeflogen ist und eine Landung anstrebt, müssen die Daten für die Landung eingestellt werden. Diese Daten helfen dem Piloten dabei, die Waypoints anzufliegen, bevor gelandet wird. Zudem benötigt er eine Freigabe für die Landung von den Fluglotsen im Tower. Doch was passiert, wenn diese Freigabe nicht gegeben wird? Es kann immer passieren, dass eine Landebahn blockiert wird, die Wetterverhältnisse nicht für eine Landung geeignet sind oder das Verkehrsaufkommen schlichtweg zu hoch ist. Mit einem Flugzeug ist es leider sehr schwierig „rechts ran“ zu fliegen, weshalb man bei solchen Situationen ins Holding fliegen muss. Ein Holding ist vergleichbar mit einer Warteschleife, in welche die Piloten fliegen und dann auf weitere Freigaben vom Tower warten. Die Warteschleife besteht aus zwei Halbkreisen, welche mit geraden Linien dazwischen verbunden werden.
Holding - Die Warteschleife für Flugzeuge
Damit wir sicher ins Holding fliegen können, ist es in den Flugkarten zusammen mit den Kursen eingezeichnet, welche eingehalten werden müssen. Hier gibt es einmal den Inbound Kurs, also den eingehenden Kurs, und den Outbound Kurs, mit welchem man wieder aus dem Holding herausfliegt. Während wir uns im Holding befinden bemerken wir, dass unser GPS weitere Anweisungen gibt. Die Anweisungen müssten wir eigentlich ausführen, wenn wir nicht im Holding wären. Ein kleiner Trick ist hierbei das OBS auszuschalten. Beim OBS handelt es sich um einen Kurswähler, der den richtigen Kurs angibt und uns zu diesem Zeitpunkt verständlicherweise darüber informieren möchte, dass wir uns nicht mehr auf dem richtigen Kurs befinden.
Bereit für die Landung?
Nachdem sich der Tower gemeldet hat und wir nun eine Freigabe zur finalen Landung erhalten haben, können wir aus dem Holding herausfliegen. Doch Achtung! Sobald wir aus dem Holding herausgeflogen und uns auf der vorgegebenen Strecke befinden müssen wir unbedingt das OBS wieder einschalten. Nun kommt es zum Approach Briefing, eine äußerst wichtige Vorgehensweise beim Landeanflug. Bevor die Landung eingeleitet wird, bekommt der Pilot vom Copiloten ein Briefing, bei welcher Distanz zur Landebahn er welche Höhe erreichen und vor allem nicht unterschreiten darf! Hierbei wird auf der Flugkarte zunächst der Kurs vom Copiloten abgelesen, welcher der Pilot über den ganzen Landeanflug einhalten sollte. Danach folgen die Distanzpunkte mit den unterschiedlichen Höhenangaben. Sobald der Pilot zur Landung ansetzt, unterstützt ihn der Copilot mit den aktuellen Höhe- und Distanzangaben und teilt mit, welche Höhe er bei der kommenden Distanz nicht unterschreiten darf. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis sich das Flugzeug kurz vor der Landebahn befindet. Hierbei muss der Pilot darauf achten, die Minimumhöhe nicht zu unterschreiten, damit die Landung glückt.
Weiß, weiß, rot, rot?
Bei der Landung ist es wichtig, die richtige Geschwindigkeit zu halten und auf die PAPI zu achten. PAPI steht für Precision Approach Path Indicator und wird als Präzisions-Anflug Gleitwinkelbefeuerung übersetzt. Hierbei handelt es sich um vier Lampen, welche im einzelnen entweder rot oder weiß leuchten. Mit Hilfe der Farben wird dem Piloten mitgeteilt, was eventuell beim Anflug geändert werden muss. Leuchten alle Lampen weiß, ist der Anflug deutlich zu hoch. Sobald eine Lampe rot und die restlichen drei weiß leuchten, ist der Anflug lediglich etwas zu hoch, sollte dennoch verbessert werden. Andersherum ist der Anflug deutlich zu tief, wenn alle Lampen rot leuchten. Nur noch leicht zu tief ist der Anflug, wenn eine Lampe weiß leuchtet und die restlichen drei Lampen rot. Ein optimaler Anflug wird dem Piloten mit zwei weißen und zwei roten Lampen kommuniziert.
Eine gute und vor allem sichere Landung erfordert sowohl beim Piloten als auch beim Copiloten eine Menge Konzentration und vor allem gutes Teamwork. Mit diesen beiden Komponenten ist es uns gelungen, unser Flugzeug im Simulator das erste Mal erfolgreich zu landen!